Die erste große Reise beginnt..

Meine erste große Reise sollte also nach Schweden gehen. Warum überhaupt Schweden? Ich verfolge seit einigen Jahren den Youtube-Content von Fritz Meinecke und bin großer Fan des Formats „7vsWild“. Und dementsprechend war nach der ersten Staffel für mich klar, dass ich als erstes mit meinen Bulli nach Schweden reise möchte.

Die erste kleinere „Übungstour“ hatte ich bereits hinter mir und jetzt begannen die Planungen für die Schweden-Tour. Da es meine erste Auslandstour mit einem eigenen Fahrzeug war, wollte ich ursprünglich nicht alleine fahren. Also hatte ich meinen besten Freund gefragt und der hatte auch Lust auf eine solche Reise. Die Route war relativ schnell gefunden. Es sollte als erstes nach Malmö gehen. Von da aus sollte die Reise durch Südschweden gehen (u.a. über Göteborg, Mariestad, Örebro, Stockholm, Gotland und Kalmar). Leider bekam mein Kumpel kurz vor der Reise Corona und somit bin ich alleine gefahren. Das sollte aufregend werden: Ich(introvertiert), alleine im Bulli nach Schweden. In ein fremdes Land, ohne dass ich die Sprache spreche und keinem bekannten Kontakt.

Inhalt

Die Anreise

An einem Sonntag Ende Mai bin ich losgefahren und hab mir morgens noch ein kleines Frühstück bei meinem Stammbäcker gekauft. Anschließend fuhr ich die A7 hoch in Richtung Dänemark und diese war zum Glück recht leer. Ich bin also recht gut vorangekommen. An der dänischen Grenze gab es dann eine Stichproben-Kontrolle, wobei die drei Autos vor mir rausgezogen wurden und ich zum Glück nicht. 

In Dänemark ging es dann Richtung Kopenhagen auf einen Rastplatz, damit ich meine Mittagspause machen konnte. Während ich dort Mittag gegessen habe, kam auf einmal ein Reisebus nach dem anderen auf dem Rastplatz an und kurzerhand standen überall Fussball-Fans um mein Auto herum bzw. auf dem ganzen Rastplatz. Sowas hatte ich so noch nicht gesehen. Die dänischen Fans haben dort dann noch „Party“ gemacht und sich reihenweise in den Gebüschen erleichtert. Nach einer Weile war sogar ein Fernsehteam auf dem Rastplatz, dass dies gefilmt hat. Insgesamt war das aber eine lustige Begegnung und als immer mehr Busse angekommen sind, bin ich lieber weitergefahren.

 

Der nächste spannende Punkt war für mich die Überfahrt über die „Öresundbrücke“. Ich hatte mir ein Tag vorher ein Ticket online für die Brücke gekauft und musste also eine bestimmte Spur nehmen. Mein erster Fehler war, dass ich natürlich an der Brücke die falsche Spur genommen haben. Mit viel Mühe konnte ich dann die Spur wechseln und dann sollte die Schranke einfach aufgehen, da ich beim Kauf des Tickets mein Nummernschild angeben musste. Das hat leider nicht funktioniert und ich muss mich mit einem Mitarbeiter der Betreiberfirma in meinem schlechten Englisch austauschen. Letztendlich musste ich mit der Kreditkarte eine neue Karte kaufen, weil er mein Ticket im System nicht finden konnte. Im Nachhinein habe ich dann gemerkt, dass ich zwar ein Ticket für die Öresundbrücke gekauft hatte und dort es auch geklappt hatte. Allerdings hatte ich kein Ticket für die erste Brücke. Die „Großer-Belt-Brücke“. Das war mein Fehler.

 

Als ich dann in Malmö angekommen bin, stieß ich auf meine nächste kleine Herausforderung: zweispurige Kreisverkehre. Ich habe gleich einen Anfängerfehler gemacht, denn ich sollte laut Navi in der dritten Ausfahrt rausfahren und bin aber auf der äußeren Spur in den Kreisverkehr eingefahren. Ergo gehen die in der inneren Spur davon aus, dass ich bei der nächsten Ausfahrt rausfahre. Ich bin allerdings weitergefahren und hinter mir ist fast jemand in meinen Bus gefahren. Zum Glück ist dabei aber nichts passiert und dieses Auto hat nur „gehupt“.

 

Da ich nur Malmö als Ziel eigegeben habe, wollte mich mein Navi in das Centrum führen, also musste ich mitten in der Stadt ranfahren und mir einen ersten Übernachtungsspot raussuchen. Für die Suche der Spots habe ich mir die App „park4night“ installiert. Über die App hatte ich dann schnell meinen ersten Übernachtungsspot am Stadtrand von Malmö gefunden.

 

Dieser Spot hatte eine öffentliche Toilette mit einer Außendusche und einem Zugang zu einem kleinen steinigen Strand. Der Parkplatz ist kostenlos und dort darf man für 24 Stunden stehen. Also hatte ich mir erstmal einen Platz ausgesucht und bin ein bisschen um den Platz spazieren gegangen. Als ich dort mein Mittagsessen gemacht habe, ist mir ein schwarzes Auto aufgefallen mit zwei Männern, die über den Parkplatz gefahren sind und sich die Wohnmobile angeschaut haben. Das kam mir etwas suspekt vor und deshalb habe ich die eine Zeit lang beobachtet. Die hatten dann auch einen der Camper angesprochen und sind dann langsam an mir vorbeigefahren. Da ich neugierig war und wissen wollte, was die Männer wollten, habe ich den Camper angesprochen und der hat mir dann erzählt, dass sie unter einem Vorwand in seinem Camper wollten und er sie aber abgewimmelt hatte. Mit dem Camper hatte ich dann auch ein kleines nettes Gespräch geführt. Dieser hatte mir dann auch den Tipp gegeben, dass man zwar auf dem Parkplatz nur 24 Stunden stehen darf, aber es würde auch reichen, wenn man alle 24 Stunden das Fahrzeug bewegt. Das hatte ich dann am nächsten Tag auch gemacht und bin an dem Platz ein Tag länger geblieben.  Am nächsten Tag habe mir dann noch die Stadt angeschaut. An dem ersten Abend habe ich dann nur noch Abendbrot gegessen und hatte mich mit einem Bierchen bei Sonnenuntergang an den Strand gesetzt.

Der erste Tag in Schweden

Die erste Nacht in Schweden war so weit gut, dass einzige womit ich etwas zu kämpfen hatte, war die Temperaturen in der Nacht. Da ich Ende Mai nach Schweden gefahren bin, hatte ich in der Nacht Temperaturen von unter 10 Grad im Bus. Das war auch unter meiner Winterbettdecke recht frisch. Zu dieser Zeit war mir nicht klar, dass die Zusatzbatterie zwar von der Hauptbatterie aufgeladen wird, aber diese nicht entleert. Deshalb habe ich meine Standheizung nicht angemacht. Am Morgen bin ich mit dem Fahrrad zum nächsten Supermarkt gefahren und habe mir dort mein erstes Frühstück in Schweden gekauft. Nach dem Frühstück habe ich mein Bulli umgeparkt, damit ich nicht gegen die 24 Stunden Regel verstoße. Danach bin ich wieder mit dem Rad in die Stadt gefahren und habe mir ein bisschen Malmö angeschaut. Da ich keine bestimmten Ziele hatte, habe ich viele Bilder gemacht. Und das von allem, was ich irgendwie spannend oder lustig fand. Dort habe ich dann meinem Vormittag verbracht. An dem Tag hatten wir fast nur Sonnenschein und da mein Bulli auf dem Parkplatz in der Sonne stand, hatte ich ein schlechtes Gefühl, da ich eine Gasflasche (ca. 3 KG) im Kofferraum hatte. Deshalb bin ich bereits nach dem Mittagessen wieder zurückgefahren. Es ist natürlich nichts passiert, aber in dem Bus war es ordentlich warm. 

 

Ich bin mit den Bulli dann wieder auf meinen Parkplatz gefahren und hab mir erstmal eine Serie auf meinem Tablet angeschaut. Nachmittags habe ich mich noch neben meinem Bulli in die Sonne gesetzt und habe das schöne Wetter genossen. Es kamen auch immer mal wieder neue Camper an und haben sich auch auf den Parkplatz eingerichtet. Am Nachmittag habe ich dann noch eine kleine Wanderung am Strand unternommen und abends habe ich mir dann noch etwas Leckeres zu Essen gemacht. Im Bett habe ich mir dann noch ein Fußballspiel von meinem Lieblingsverein HSV angeschaut. 

Der zweite Tag in Schweden

Der zweite Tag begann schonmal mit schlechtem Wetter, aber das war für mich kein Problem, da ich eh erstmal zum nächsten Spot Göteborg fahren wollte. Etwa auf der Hälfte der Strecke nach Göteborg habe ich mir dann wieder ein Platz für die Nacht rausgesucht. Diesmal lag der Ort etwas außerhalb der Stadt, da ich bei den Plätzen in Stadtnähe nur schlechtes in Bezug auf Einbrüche gelesen hatte. Das wollte ich nicht provozieren und deshalb habe ich in Kallered geparkt. Bei dem Parkplatz hat es sich um ein Pendlerparkplatz direkt an einer Bahnstrecke gehandelt. Theoretisch hätte man dort auch wieder 24 Stunden stehen bleiben können, aber insgesamt war der Parkplatz zum Übernachten eher ungemütlich. 

An der Bahnstation hatte ich dann geschaut, wie ich am besten in die Stadt komme. Das waren nur 3 Stationen und ich konnte mir die Fahrkarte über eine App kaufen, die ich mir an dem Tag heruntergeladen und eingerichtet hatte. Die Einrichtung war einfach und ich konnte ohne Probleme mit meiner Kreditkarte bezahlen. Leider war das Wetter nicht so gut und deshalb war ich eine große Zeit in einem Einkaufszentrum in Göteborg. Das Einzige, was mich dabei etwas irritiert hatte war, dass in der Bahn und auch im Einkaufzentrum keiner eine Maske getragen hatte. Das war ich aus Deutschland zu dieser Zeit (Ende Mai 22) nicht mehr gewöhnt. Ich fand es auch ungewöhnlich, dass man die Gebühr für die Toiletten mit der Kreditkarte bezahlen konnte. Der Mitarbeiter an der Kasse hat einem einfach das Lesegerät unter die Nase gehalten. Ich konnte leider nicht mit Bargeld bezahlen, da ich noch kein schwedisches Geld hatte. Ich habe dann später noch 50 € an einer Wechselstube in schwedische Kronen getauscht (SPOILER: ich habe das Geld wieder mitgenommen). 

In Göteborg habe ich dann den Nachmittag verbracht und bin dann gegen Abend wieder mit dem Zug zum Parkplatz in Kallered gefahren. Abends habe ich dann noch mit meinem besten Kumpel telefoniert und schon überlegt, ob ich an dem Parkplatz wirklich übernachten möchte. Da ich mich nicht entscheiden konnte, habe ich erst gegen 21 Uhr die Entscheidung getroffen, dass ich ein Stückchen weiter in Richtung Mariestadt fahre. Ich habe mich dann in der Nacht auf einem kleinen unbefestigten Parkplatz gestellt und hab dort übernachtet. Da ich mir nicht sicher war, ob ich an dem Platz stehen durfte, habe ich mich in Klamotten auf Bett gelegt und bin in der Bereitschaft, dass ich jederzeit wegfahren könnte, eingeschlafen.

Der dritte Tag in Schweden

Am dritten Tag bin ich an diesem kleinen unbefestigten Parkplatz schon gegen 6 Uhr aufgewacht, da ich zum einen auf Toilette musste und mir sehr kalt war. Der Parkplatz war direkt an einem kleinen Park und dort gab es nur ein Dixie-Klo. An dem Tag war ich das erste Mal auf so einer Toilette und am liebsten wäre es auch das letzte Mal gewesen. Der Geruch war extrem ekelig und in dem Tank von der Toilette war auch kein Wasser/Chemie, sodass man direkt vor dem großen „Haufen“ stand. 

Ich bin direkt danach weiter in Richtung Mariestadt gefahren. An einem Rasthof habe ich eine kleine Pause gemacht und hab mir dort etwas zum Frühstück gekauft. Gegen 12 Uhr bin ich dann in Mariestadt angekommen und hatte mir erst einen Parkplatz an einem Golfplatz rausgesucht, aber als ich gesehen hatte, wie nah ich dann am Golfplatz gestanden hätte, bin ich nochmal mit dem Bus in die Stadt gefahren. Dort habe ich den Bulli den erstmal auf einem öffentlichen Parkplatz abgestellt und bin ein bisschen spazieren gegangen. Auf dem Spaziergang habe ich am Yacht-Hafen dann einen Parkplatz mit mehreren Wohnmobilen gesehen. Dieser Parkplatz war nicht so teuer und man hatte dort ein Container mit Toiletten und Duschen. Also bin ich wieder zurück zum Bulli und bin direkt zu diesen Yacht-Hafen gefahren.

Nachdem ich mich auf dem Platz eingerichtet hatte, bin ich in die Stadt gegangen und habe mir ein Paar wasserfeste Schuhe gekauft, da ich mir leider nur Turnschuhe eingepackt hatte. Nach dem Schuhkauf bin ich dann noch eine Runde spazieren gewesen und hab noch ein paar Bilder von u.a. einem Oldtimer Treffen gemacht. Gegen Abend kamen dann immer mehr Wohnmobile und der Parkplatz wurde ordentlich voll. Nach dem Abendbrot habe ich dann die Gelegenheit einer Dusche nicht nehmen lassen. Dieses Gefühl war nach drei Tagen ohne Dusche unbeschreiblich gut. Gegen Abend kamen dann auf einmal mehrere Autos mit einem komischen Warndreieck und lauter Musik auf den Parkplatz gefahren. Offenbar wollten Jugendliche an dem Hafen schön Party machen und haben die Camper schön damit genervt, dass sie mit lauter Musik und Hupen immer wieder auf und ab gefahren sind. Das haben sich einige Camper nicht gefallen lassen und haben die Polizei gerufen. Die Polizei hat dann die Party auch aufgelöst und somit konnte ich gegen 23 endlich schlafen. Gegen 1 Uhr nachts bin ich dann nochmal aufgewacht und sah auf einmal einen Mann, der vor meinem Bulli stand und durch die Heckscheibe geschaut hat. Das hat mich so erschrocken, dass ich aus Reflex aufgesprungen bin und den Typen verscheuchen wollte. Dieser hatte sich aber wahrscheinlich auch so erschrocken, dass er direkt verschwunden ist. Der Schreck saß mir aber immer noch so in den Knochen, dass ich mir mein Pfefferspray genommen habe und direkt neben mich gelegt hatte. Es hat auch bestimmt wieder 60 Minuten gedauert, bis ich wieder eingeschlafen bin. Aber diese Nacht bzw. der nächste Morgen sollte noch eine Überraschung für mich bereithalten.

Gegen halb vier kamen die schwedischen Jugendlichen wieder und sind mit extrem lauter Musik aus einem Ghettoblaster durch die Reihen der Camper gefahren und haben alle geweckt. In dem Moment war ich so wütend, dass ich am liebsten deren Reifen zerstochen hätte. Im Nachhinein sehe ich das ganze etwas entspannter. Vermutlich wollten sie sich einfach revanchieren, dass jemand der Camper am Abend vorher die Polizei gerufen hatte.

Der vierte Tag in Schweden

Der vierte Tag begann für mich dank der unsanften Weckung der Schweden recht unausgeschlafen. Am Morgen hat es auch direkt angefangen zu regnen und damit hab ich mich dann wieder auf den Weg zum nächsten Spot gemacht. Gegen Mittag bin ich dann beim nächsten Spot in Örebro angekommen.

Diesmal hatte ich mir in der App „Park4Night“ ein kostenpflichtiger Parkplatz an einem Fluss in Örebro ausgesucht. Für die Bezahlung musste man sich eine App auf dem Smartphone installieren und dann konnte man die Parkdauer minutengenau buchen/bezahlen. Als erstes habe ich mir wieder die Gegend angeschaut und bin ein wenig am Fluss lang gewandet. Am vierten Tag war Vatertag und an diesem Fluss saßen viele Schweden, die dort geangelt haben. Etwa einen Kilometer von meinem Parkplatz entfernt habe ich dann eine öffentliche Toilette gefunden und damit war ich diesbezüglich schon mal abgesichert. Leider war mir zu dem Zeitpunkt nicht klar, dass diese Toilette in der Nacht abgeschlossen wird. Nach meiner Wanderung bin ich dann mit meinem Fahrrad in die Stadt gefahren und habe mir ein paar Lebensmittel eingekauft. Dabei ist mir aufgefallen, dass in direkter Nähe zu dem Parkplatz eine Universität und ein Krankenhaus lag. 

Nach dem Einkauf bin ich dann nochmal in die Stadt gegangen und hab noch ein paar Bilder gemacht. Dabei hatte es mir die Burg in Örebro besonders angetan und davon habe ich dann direkt mehrere Bilder/Videos gemach.

 

Abends habe ich mir dann noch einen schönen Film „Toskana“ angeschaut. In dem Film geht es um einen dänischen Starkoch, der den Weingut seines Vaters in Italien geerbt hat und bei dem Besuch dort, die dortige Lebensart kennenlernt und dadurch wieder den Spaß an seiner eigenen Kochkunst wiederfindet.

Der fünfte Tag in Schweden

Am fünften Tag bin ich wieder sehr früh aufgewacht, da es wieder recht kalt im Bulli war. Nach dem Aufstehen musste ich direkt auf die Toilette und wollte zu der öffentlichen Toilette gehen, die ich gestern gefunden hatte. Leider war diese abgeschlossen und nirgends stand, wann diese geöffnet wird. Da ich allerdings dringend auf die Toilette musste, bin ich mit dem Fahrrad in die Stadt gefahren, um dort auf eine öffentliche Toilette zu gehen. Bei der Fahrt in die Stadt bin ich dann an dem Krankenhaus vorbeigefahren und bin dort schnellt auf die Toilette gegangen.
 
Danach bin ich dann mit dem Fahrrad weiter Richtung Innenstadt gefahren und bin dabei an einer Art von einem historischen Dorf vorbeigekommen. Der Stadtteil heißt „Wadköping“ und bezeichnet sich als ein Stadtteil mit lebendiger Geschichte. Dabei bilden historische Häuser und Höfe, die einst im Zentrum von Örebro gestanden haben, das Herz von Wadköping. Die dort an der Hauptstraße gelegenen roten Häusern stammen aus dem 17., 18. und frühen 19. Jahrhundert. Heute gibt es dort Museen, Ausstellungen, Cafés, Restaurants, Geschäfte und Kunsthandwerker. Ich kann den Besuch in Wadköping jedem empfehlen, wenn man mal in Örebro ist.
 

 

Nach dem Besuch in Wadköping bin ich dann mit dem Fahrrad noch zum Wasserturm von Örebro gefahren. Der Wasserturm liegt im Norden der Stadt und ist ein sehr interessantes Bauwerk. Der Turm erinnert in der Optik etwas an einen Pilz. Der „Hut“ des Pilzes bietet ein Cafe und eine Aussichtplatform, die man über einen Fahrstuhl im inneren des Turms erreichen kann. Der Besuch des Wasserturms ist kostenlos und bietet aufgrund der Höhe von 58 Metern eine gute Übersicht von der Stadt Örebro.

Nach dem Besuch vom Wasserturm bin ich dann zurück zum Bulli gefahren und habe mir auf dem Weg bei einem italienischen Restaurant eine Pizza gekauft. Und abends hab ich noch eine kleine Wanderung zu dem nahgelegendem Naturschutzgebiet gemacht. Da der Tag insgesamt recht anstrengend war, bin ich recht früh schlafen gegangen.

Der sechste Tag in Schweden

Am nächsten Morgen hatte ich wieder mein „Toilettenproblem“, dass ich eigentlich durch das Krankenhaus als erledigt betrachtet habe. Daher bin ich direkt morgens zum nahegelegenen Krankenhaus gefahren, da es allerdings erst gegen 6 Uhr morgens war, waren die Türen vom Krankenhaus noch geschlossen. Also musste ich mir eine andere Möglichkeit suchen und bin Richtung Zentrum gefahren. Da ich allerdings keine öffentliche Toilette gefunden habe, bin ich nach ca. 30 Minuten wieder zurück Richtung Krankenhaus gefahren und da war das Krankenhaus dann zum Glück schon geöffnet. Nach dem Frühstück hab ich mich dann auf den Weg zum nächsten Spot gemacht.
 
Der nächste Spot sollte eigentlich Stockholm sein, aber da ich mir nicht nur Großstädte anschauen wollte und auch kleine Städte besuchen wollte, habe ich mich dazu entschieden, dass ich Stockholm auslasse und nach Norköpping fahre. In Norköpping hatte ich mir ein Parkplatz in meiner App rausgesucht, der direkt an einer Schnellstraße lag und damit für die Nacht eher ungeeignet war. Warum also diesen Parkplatz? Eigentlich hatte ich diesen Spot ausgesucht, weil dort auf der anderen Seite der Schnellstraße ein Freibad sein sollte, wo ich dann seit Tagen endlich mal wieder duschen konnte. Leider war das Freibad zu dieser Zeit geschlossen und auch das Wetter wurde auch wieder schlechter. Jetzt hatte ich das Problem, dass es recht kalt wurde und es draußen über Stunden geregnet hatte. Also saß ich an dem Tag über Stunden in meinem Bus. Leider ging es mir aufgrund der Umstände und der Strapazen der letzten Tage zu diesem Zeitpunkt nicht besonders gut. An dem Punkt hatte ich mich das erste mal gefragt, warum ich das eigentlich mache und das ich jetzt lieber Zuhause sein wollte.
 
Zum Glück wurde das Wetter gegen Nachmittag besser und ich habe noch eine Wanderung in die Stadt unternommen. Auch hier habe ich in der Stadt wieder einige Fotos gemacht und bin einige Kilometer gewandert. Auf dem Rückweg meiner Wanderung habe ich dann in der Nähe des Parkplatzes an der Schnellstraße einen weiteren Parkplatz entdeckt, auf den man für 24 Stunden parken durfte. Dieser lag ein Stück von der Schnellstraße entfernt und direkt neben einem Friedhof.
 
Da ich auf diesem Parkplatz alleine Stand, konnte ich erst nicht einschlafen. Zudem kamen dann gegen 23 Uhr noch zwei Autos auf den Parkplatz gefahren, die auffällig langsam an meinem Bulli vorbei gefahren sind. Zum Glück sind die nach kurzer Zeit wieder verschwunden. Gegen Mitternacht bin ich dann wieder eingeschlafen.

 

Der siebte Tag in Schweden

Am nächsten Morgen bin ich zum erstmal in Schweden erst nach 8 Uhr aufgewacht und wurde durch die Sonne geweckt. Das Wetter war an diesem Tag besonders gut und das hat man am Morgen auch direkt gemerkt, da es spürbar wärmer im Bus war. Da ich immer noch seit Mariestadt nicht geduscht hatte, habe ich mir an diesem Morgen einen Eimer Wasser vom Friedhof geholt und habe mir damit die Haare gewaschen. Nach dem Frühstück bin ich dann nochmal mit dem Fahrrad in die Stadt gefahren und habe mir weiter Norköpping angeschaut. Dabei habe ich wieder einige Bilder gemacht.
 
Mittags habe ich dann aufgrund des guten Wetters zum ersten Mal meinen Gaskocher benutzen können. Der Gaskocher hat zwei Kochfelder und dafür hatte ich mir extra einen kleinen Klapptisch gekauft, den ich mir dann vor dem Bulli aufgebaut hatte. Dieses Essen, das Erfolgserlebnis und das gute Wetter hat mir zu diesem Zeitpunkt wieder ein Gefühlshoch gegeben. Danach bin ich dann nochmal in einen nahegelegenen Park gegangen, um noch ein wenig das schöne Wetter zu genießen. In diesem Park gab es überall kleine Körbe, die ein bisschen wie Basketballkörbe aussahen. Erst wusste ich nicht, wofür die waren, aber als mich fast eine Frisbee getroffen hatte, als ich auf einer Parkbank saß, habe ich gesehen, dass dort eine Art Frisbee-Basketball gespielt wird. Später habe ich dann gelesen, dass es sich dabei um „Disc Golf“ handelt. Disc Golf scheint in Skaninavien eine neue Trendsport-Art zu sein und dabei versucht man wie beim Golf das Ziel, die Disc Golf Baskets, mit möglichst wenig versuchen zu treffen. Dabei sind die einzelnen Ziele bis zu 70 m von der Abwurfplattform entfernt. An dem Tag waren aufgrund des guten Wetters viele Schweden in dem Park am Spielen.
 
Am Nachmittag sind dann noch zwei weitere Camper auf den Parkplatz gekommen und haben sich dort niedergelassen. Damit war ich dann für diese Nacht zumindest nicht alleine und ich hatte ein besseres Gefühl für die Nacht. Abends hatten sich die beiden Camper (ein Wohnmobil und ein VW-Bus) sich direkt neben mich gestellt, was mir dann noch mehr Sicherheits gab.

Die Rückfahrt

Am nächsten Morgen wollte ich eigentlich zum nächsten Spot „Kalmar“ fahren. Allerdings ging es mir aufgrund der Anstrengungen der letzten Tage nicht besonders gut und deshalb hatte ich entschieden, dass ich meine Reise vorzeitig abbreche und zurück nach Hause fahren. Die Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen, allerdings hatte ich ein Brennen hinter meinem Brustbein bekommen und da habe ich Angst bekommen, dass ich ein Problem mit meinem Herzen bekommen könnte. Das wollte ich, mitten in einem fremden Land und ohne die Sprache zu können, vermeiden.  Also bin ich erstmal von Norköpping Richtung Malmö gefahren. Auf der Fahrt habe ich mir dann überlegt, dass ich heute nur nach Malmö fahre und an dem Platz der ersten/zweiten Nacht in Schweden übernachte. Im Nachhinein war das eine gute Entscheidung, weil ich sonst bis nach Hause bestimmt über 10 Stunden gefahren wäre und dadurch wahrscheinlich aufgrund von Müdigkeit ein Unfall gebaut hätte.
 
Die Fahrt nach Malmö hat dann auch über 4 Stunden gedauert und war auch so schon anstrengend genug. Abends habe ich mir dann für die Rückfahrt noch ein Ticket für die Fähre von Malmö nach Travemünde gebucht, da ich auch diesen Weg ausprobieren wollte. Zu meiner Überraschung dauerte die Fahrt dann über 8 Stunden. Ich hatte mir auch gleich eine Kabine gebucht, damit ich endlich wieder duschen konnte. Am nächsten Morgen bin ich dann recht früh aufgewacht, da ich sehr aufgeregt war. Ich war viel zu früh an der Fähre und es hat aber alles reibungslos funktioniert. Da ich in der Nacht schon einigermaßen gut geschlafen hatte, konnte ich während der Fahrt nicht wirklich schlafen und dadurch kam mir die Überfahrt nochmal länger vor. Zum Glück hatte ich mir WLAN gebucht und konnte zumindest ein paar Serien schauen. Abends gegen 19 Uhr sind wir dann in Travemünde angekommen und da ich früher öfter mit meiner Großmutter an diesem Strand war, sind bei der Einfahrt in den Hafen sehr gemischte Gefühle hochgekommen. Für mich war diese Rückkehr also ganz besonders emotional. Bei einer nächsten Tour nach Schweden bzw. in die nördlichen Skandinavischen Länder würde ich immer mit der Fähre reisen. Nur beim nächsten Mal würde ich mir eine Nachtfähre nehmen, dann kann man während der Fahrt schlafen und wacht ausgeruht morgens in Schweden auf. Leider waren die Nachtfahrten der Fähre am Vortag meiner Rückfahrt bereits ausgebucht. 
 
Gegen Abend bin ich dann noch von Travemünde nach Hause gefahren. Das waren also meine Tage in Schweden. Ich durfte einiges dabei lernen und habe ich neue Erfahrungen gesammelt. Ich hoffe, dass euch meine Geschichte gefallen hat und würde mich freuen, wenn ich auch meinen künftigen Abenteuer lesen würdet. Ihr könnt mir auch gerne ein Feedback in den Kommentaren hinterlassen und mir eventuell über eure Erfahrungen mit Reisen nach Schweden berichten. BG JP

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